Bis ich vor rund 30 Jahren in den Nordwesten gezogen bin, kannte ich Grünkohl gar nicht. Das änderte sich im ersten Winter. Da gab es einige Kohlfahrten an denen ich teilzunehmen hatte. Kohlfahrt bedeutet: mit einem Bollerwagen durch die Gegend schieben und bei jedem Stein einen Kurzen, also Schnaps, zu trinken. Anschließend gehts in eine Gaststätte in der dann zu mehr oder weniger guter Kapellen-Musik gegessen wird. Was da dann auf den Tisch kommt ist von unterschiedlicher Qualität. Immer dabei im Oldenburger Land: Kochwurst, Pinkel-Wurst, Kassler und Bauchspeck. Dazu gibt es Kartoffeln.
Ich habe mir meine eigene Zubereitungsart erarbeitet. Sie weicht vor allem in der Fettigkeit vom Original ab. Und der Kohl wird nicht so matschig.
Zutaten:
- 6 Zwiebeln
- 2 Esslöffel Honig
- 2 Dosen Grünkohl, es geht auch frischer oder gefrorener
- Senf
- Kasslernacken
- Hafergrütze
- Pinkel-Würste, klingt schlimmer als es ist
- 4 Kochwürste
Wer nicht weiß, wo er die speziellen Zutaten bekommt, kann sie u.a. bei der Fleischerei Monse bestellen. Hier gibts den Kohl auch fertig zubereitet.
Zwiebeln schälen und in kleine Würfel schneiden. In Olivenöl glasig dünsten. Den Honig dazugeben und etwas mitgaren.
Den Grünkohl zugeben und den in grobe Stücke geschnittenen Kasslernacken und 4 Esslöffel Senf unterheben.
Der Kohl muss nun rund 1 1/2 Stunden sanft vor sich hinköcheln. Ab und zu umrühren damit er nicht anbrennt.
1/2 Stunde vor dem Ende 3 – 4 Esslöffel Hafergrütze unterheben.
Die Würste in einen Topf mit heißem Wasser geben und unter dem Siedepunkt 1 Stunde wärmen. So verlieren sie etwas vom Fett.
Den Grünkohl eventuell noch etwas salzen. Fertig.
Mit den Würsten und Kartoffeln servieren. Und hinterher einen Schnaps trinken.
Und zum Schluss den Rest.
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