Aufmerksame Leser haben natürlich schon bemerkt, dass bisher der vierte Gang meines Vorspeisenmenüs fehlt. Aber eigentlich fehlt der erste Gang. Denn starten wollte ich mit einem geräucherten Wachtelei.
Dazu musste ich mich natürlich erstmal mit dem Räuchern beschäftigen. Ich hatte zwar schon Apfelholz-Chips und eine Edelstahldose gekauft aber bis dato nicht genutzt. In die Dose kommen die gewässerten Chips, hatte ich gelesen, und auf dem Grill sollen sie Feuer fangen und dann ihr Raucharoma abgeben. Soweit die Theorie. Mal sehen was die Praxis bringt.
Erstmal koche ich die Wachteleier 2 Minuten und schrecke sie gut ab. Und dann die Schale ab. Das ist mühsam, da das Ei klein, die Schale fest und die Haut darunter zäh ist. Ganz vorsichtig, um die zarten Eier nicht zu beschädigen, lege ich das Innere frei.
Schon schön so ein nacktes Ei.
Die Apfelchips habe ich ein paar Minuten gewässert und dann in der Edelstahlschale auf den heißen Grill gestellt. Erst dauert es, bis die Chips anfangen zu brennen und dann dauert es, bis sie nicht mehr brennen. Ich puste das Feuer aus und nun steigt wunderbarer Rauch auf.
Die Eier lege ich auf einem Holzstück auf den Rost und schließe den Deckel. Der Rauch füllt den Grillraum und nach 10 Minuten sind die Eier fertig.
Sie schmecken tatsächlich etwas rauchig und sind nicht mehr weiß, sondern gelblich.
Und eigentlich sollte ich sie nun aufspießen und zu den anderen Gängen stecken.
Aber so ein kleines Wachtelei sieht neben Radieschen, Tentakel und Pflaume schon etwas mickrig aus. Auch fällt es beim Aufspießen womöglich auseinander.
Und so hatte ich schon kleine Holzschälchen gefertigt. Schwarz abgebrannt, damit sie zum Thema Grillen passen.
Und darauf ruhen sie nun, umgeben von etwas Meersalz.
Ich nehme ein Ei, ditsche es etwas in das Salz und schiebe es mir in den Mund.
Sehr lecker. Und keiner meiner Gäste hat, anders als beim Radieschen, gemeckert.
Beste Reste