Kann man Radieschen grillen? Werden das meine Gäste mögen? Noch wichtiger, wird es meine Frau mögen? Und warum sollte ich überhaupt so ein armes Radieserl der Hitze aussetzen?
Jeder Gang meines Vorspeisenmenüs, das hier schon mehrfach genannt wurde, sollte dieses Mal aus nur einzelnen Komponenten bestehen. Keine aufwendigen Kompositionen vieler Zutaten. Und so kam ich, angeregt durch einen Bericht in einer Zeitschrift, zu der Überzeugung, dass man Radieschen grillen kann. Und dass es auch noch, wenn auch eigenwillig, schmecken wird.
Erste Versuche, ergaben dann, dass es sehr gut geht. Tolle Optik und der eigenwillige Geschmack des Radieschens verändert sich von scharf zu Mild. Noch etwas Rucola dazu, fertig.
Also habe ich meine Radieschen gewaschen und die Blätter entfernt und auf ein Holzstäbchen gesteckt.
Mit etwas Olivenöl bepinselt, wandern sie auf den Grill.
Da bleiben sie, unter häufigem Wenden ca. 10 Minuten, bis sie weich sind.
Dabei verlieren sie etwas von ihrer roten Farbe und kommen in schönstem Rosa wieder aus der Hitze.
Nun setze ich mit einem Messer einen Schnitt in die Seite und stecke ein zwei Blätter Rucola hinein. Fertig. Nein noch etwas Meersalz drüber gestreut.
Neben Pflaume und Pulpo stehen sie nun hoch auf den Stäbchen.
Die Reaktionen waren wie erwartet.
-Warum muss man die grillen?-
-Roh schmecken sie besser.-
-Interessant!-
Und ich habe auch ein: -Das finde ich gar nicht schlecht!- gehört.
Ich gebe zu, da habe ich meinen Gästen schon besseres hingestellt. Aber, es war einen Versuch wert und der Geschmack des Radieschens kam, wenn auch verändert, stark zur Geltung. Und die Optik ist Granate.
Probiert es ruhig mal aus.