Fotoshooting Grünkohl und Co.

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„Ich mache nachher einen langen Spaziergang mit den Hunden.“ Was meine Frau da nur so zur Information sagt, entspannt mich ungemein. Bei uns zuhause ist ein Fotoshooting für die Fleischerei Monse angesetzt. Pinkel, Grünkohl und Co. sollen ins rechte Licht gerückt werden. Und da habe ich die Befürchtung, dass meine ordnungsliebende Frau ins Geschehen eingreifen und mal eben was wegräumen könnte. Ich kenne das vom Kochen. Nur einmal schnell zum Herd umgedreht und schon ist der Schneebesen den ich gleich benötige, in der Spülmaschine verschwunden. Oder der Spülschwamm, mit dem ich gerade einen Topf gereinigt habe und den ich noch eben für mein großes Küchenmesser brauche, ist weg. Nur kurz von der Spüle ab- und den Bratkartoffeln zugewandt und schwupp; schon ist der Schwamm wieder in der Schublade. „Nein,“ sagt sie dann, „den habe ich nicht weggeräumt.“ Manchmal merkt sie es nicht einmal. Und deshalb und nur deshalb, freue ich mich, wenn sie an diesem Tag nicht die ganze Zeit zugegen ist.

das ist nur ein Teil der Models
das ist nur ein Teil der Models

Helge und Holger, die Macher des Online-Fachversandes Fleischerei Monse sind mit schwerem Gepäck angereist. 72 Würste in 9 verschiedenen Sorten. 13 Kilo gepökeltes Fleisch vom Kasseler über Schweinenacken bis zum Bauchspeck liegen bereit. Dazu gesellen sich noch Grünkohl roh in Dosen, Grünkohl gekocht im Schlauch, Grünkohleintopf, Blutballen, welch ekliger Name, Hackgrütze, Hafergrütze und Labskaus. Was der jetzt mit Grünkohl zu tun hat erschließt sich mir nicht. Allerdings erweist er sich ein paar Tage später beim Verzehr nach dem Fotografieren als äußerst lecker.

Pinkel Shooting
Pinkel Shooting
richtig hinfummeln shooting
richtig hinfummeln

Systematisch machen wir uns daran, Produkt für Produkt zu fotografieren. Erst die Würste dann das Fleisch. Alles wird auf verschiedene Teller drapiert und dann in rohem Zustand abgelichtet. Und hier liegt auch schon der Fehler. Später auf der Shopseite erweisen sich einige Bilder als unbrauchbar da sie zu viel Unruhe in die Seite bringen. Und so habe ich am nächsten Tag auch noch etwas zu tun und mach neue und nun brauchbarere Bilder.

wärmend
wärmend, trotz des schalen Bieres

Meine Frau kommt am späten Nachmittag völlig verfroren vom Spaziergang. Also schnell einen Schlauch Grünkohleintopf aufgewärmt. Auf den Teller gefüllt und Fotos gemacht. Dann darf sie essen. Das schmeckt ihr und wärmt sie. Anschließend muss sie sich auf ihren Lieblingssessel verziehen, damit sie nicht in unserem Equipment herumräumt. Ein wenig Ordnung sollten wir aber jetzt einmal schaffen. Die benutzten Teller häufen sich und es ist kaum noch ein Platz auf der Arbeitsfläche zu finden.

Dekomaterial und Testware shooting
Dekomaterial und Testware

Nur die Flasche mit dem Korn und kleine Stamperl finden noch Platz. Und so genehmigen wir uns einen kleinen Schluck. Nur zum Testen, schließlich findet sich auch Korn im Shopangebot.

der Oilvenstrauch guckt auch zu shooting
der Oilvenstrauch guckt auch zu

Dazwischen immer wieder die Aufnahmen. Teller zurechtrücken, Schatten spenden, beleuchten. Es ist wirklich harte Arbeit. Große und kleine Pinkel, Kochwurst, Kohlwurst, Pinkel aus Rind- oder Geflügelfleisch. Mir wird ganz schwindelig. Kasselernacken, Kasselerkotelett, Kasselerbauch, Kasselerbacke, Kasseler schier. Kann so ein Schwein nicht einfach aus Kasselerschwein bestehen?

das Licht soll stimmen shooting
das Licht soll stimmen

Dazwischen Kartoffeln schälen. Würste und Fleisch erhitzen, damit sie ausreichend lange garen können. Kartoffeln kochen und den fertigen Grünkohl erwärmen.

Detail shooting
Detail

Anrichten. Fotografieren. Schluck Korn. Das Fotomaterial nochmal erwärmen und endlich sind für den Tag fast alle Bilder im Kasten und wir können uns über Kohl und Würste hermachen. Nur noch ein paar Bilder während des Essens. Dazu ein Bier. Nun geht es aufwärts.

Das hat geschmeckt.

Helge freut sich shooting
Helge freut sich

Noch schnell alles weggeräumt. Abwasch. Herd putzen. Meine Frau darf nicht mitmachen. Sonst würde der Spülschwamm sicher mehrmals unnötig in der Schublade landen.

Der Kühlschrank ist zum Bersten gefüllt und enthält noch genug Material für weitere Bilder.

Satt und erschöpft lande ich auf dem Sofa.

„Bling.“ Mein Handy meldet sich. „Wo bleiben die Bilder?“ Steht im Display. Holger, der früher nach Haus gegangen ist, scheint noch voller Tatendrang zu sein. Also doch wieder hoch. Bilderflut selektieren, aussuchen, bearbeiten. Nicht so schlimm. Und Holger und Helge freuen sich noch spät abends über die ersten Ergebnisse. Und das freut mich.

Alle Fotos hier, ausser die mit Grünkohl, sind von Helge und Holger.

Wenn Ihr meine Bilder sehen wollt, geht auf: Fleischerei-Monse

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