„Klassisch. Keine Experimente!“ sagte meine Frau am vergangenen Wochenende als es um die Zubereitung des Spargels ging. Und das bedeutet bei uns: weißer Spargel, kleine neue Kartoffeln, in Olivenöl gegarte Zwiebelwürfel und Salbeibutter. Kann ich auch mal essen aber mehr liegt mir das Experimentieren. Und so habe ich diesmal nicht gefragt sondern einfach gemacht. Sie wusste nicht einmal was es geben würde.
Spargelsalat als kleine feine Vorspeise. Aber jetzt wieder einfach klein schneiden, garen, Soße mit Balsamico drüber, essen? Nein da musste mir schon irgendwas Neues einfallen.
Und so habe ich es so gemacht.
Den dünnen grünen Spargel schäle ich am unteren Ende und schneide ganz wenig ab. Spargel ins kochende Wasser und bissfest garen. Der von mir gekaufte braucht ein paar Minuten.
Zum Bündeln der Stangen schneide ich zwei Scheiben aus der Mitte der Zitrone und trenne das Fruchtfleisch heraus, so dass zwei Ringe entstehen.
Das Fruchtfleisch kommt mit dem Saft der restlichen Zitrone, klein geschnittener Tomate etwas süßem Senf, Sonnenblumenöl und Salz unter die Messer des Pürierstabes. Es entsteht eine hellrote sämige Soße. Da mich die Tomatenhaut-Stückchen stören streiche ich die Soße noch durch ein feines Sieb.
Der Spargel ist fertig und darf etwas auskühlen. Dann schiebe ich je ein Bündel durch den Zitronenring.
Als Deko gibt es ein Radieschen und eine Scheibe Champignon auf Kräutern auf den Teller. Ein paar Kristalle Meersalz verstreuen. Soße auf den Spargel. Fertig. Das schmeckt wunderbar frisch-fruchtig an so einem sonnigen Sommertag.
Als Sättigungsbeilage schneide ich ein paar Streifen eines dunklen Sauerteig-Brotes und reiche dazu Olivenöl und Meersalz.
Gegen solche Experimente hat auch meine Frau nichts einzuwenden. Es schmeckt ihr mal wieder wunderbar. Aber das nächste Mal, da bin ich mir sicher, möchte sie ihn wieder klassisch.
Beste Reste