Als Kind hat meine Mutter, sie stammte aus Dresden, oft Quarkkeulchen gemacht. Zu meinem Leidwesen, da sie immer süß waren und ich nicht wirklich, auch schon als Kind, auf Süßes stehe. Aber da musste ich durch.
Und nun guckt mich meine Frau ungläubig an. Sie kann sich darunter nichts vorstellen.
-Da musst Du jetzt durch- sage ich und mache mich an die Arbeit.
Ich habe 500 Gramm vollfetten Schichtkäse gekauft. Den lasse ich zunächst in einem Sieb etwas abtropfen.
In einer Schüssel gebe ich gefrorene Kräuter, 2 Eier, 100 Gramm fein geriebenen Parmesan und etwas Salz zum Topfen und mische alles gut durch. Leider ist die Masse noch zu weich um Keulchen, also flache Klöße daraus zu formen.
Und so mische ich noch Semola-Mehl unter, bis ein halbwegs formbarer Teig entsteht. Ich forme die Kugeln und stelle sie beiseite.
In einem Topf habe ich passierte Tomaten zu, in Olivenöl und etwas Honig angeschwitzten, Zwiebeln gegeben und lasse die Soße etwas einkochen.
Das Gibt Ärger. Die Soße spritzt aus dem Topf und versaut Herd und Glasrückwand. Auch ein aufgelegter Spritzschutz, eine Art Sieb, wird von den aufspringenden Tomatenspritzern durchbrochen. Aber es duftet herrlich. Und spritzt noch mehr wenn ich umrühre.
Mit Salz, Sojasoße und Tabasco schmecke ich ab.
In einer Pfanne lasse ich reichlich Olivenöl heiß werden. Nun wende ich die Keulchen in Semmelbröseln und lasse sie in der Pfanne etwas flach gedrückt von beiden Seiten goldbraun braten. Das Ei lässt sie etwas fest werden und doch noch fluffig genug, damit sie wunderbar weich auf der Zunge zergehen.
Ein Klacks Soße auf den Teller, Quarkkeulchen daneben. Vielleicht eine Scheibe Ciabatta dazu und genießen. Auch meine Frau ist begeistert.
Beste Reste