In einem Buch, in dem es natürlich ums Kochen und Essen geht, aber kein Kochbuch, vielleicht werde ich darüber noch einmal berichten, habe ich das Wort Ceviche gelesen. Natürlich musste ich gleich nachlesen was das bedeutet. Laut Wikipedia ist das eine Zubereitungsart für Fisch aus Lateinamerika. Da wird roher Fisch mit Limettensaft mariniert. Dadurch kommt es laut Wikipedia, chemisch gesehen aufgrund der in den Limetten vorhandenen Zitronensäure, zu einer Denaturierung des Eiweißes, ähnlich wie beim Kochen. Das wusste ich nicht.
Fisch, mit Zitronen- oder Limettensaft mariniert, kenne ich. Allein der Name Ceviche war mir nicht geläufig. Aber Tunfischtartar, mit Zitronensaft mariniert, mit kleinen Stücken reifer Mango und einem Hauch von Ingwer, habe ich schon genossen.
Dass dabei das Eiweiß denaturiert, wusste ich aber nicht. Klingt auch für mich irgendwie kryptisch. Bei Wikipedia findet sich natürlich auch eine Erklärung, was Denaturierung ist. Die ist für mich noch kryptischer. Und deshalb befasse ich mich lieber wieder mit Ceviche. Dann habe ich versucht herauszufinden wie man Ceviche ausspricht. Der Suchbegriff „ceviche aussprache“ brachte aber kein vernünftiges Ergebnis. Interessant war, dass bei den weiteren Suchbegriffsvorschlägen der großen Suchmaschine, unter „ceviche rezepte“ auch der Begriff „ives saint laurent“ auftauchte. Fischelt der?
Dann habe ich es doch noch gefunden: ungefähr „sewitsche“ kam aus dem Lautsprecher. Mit der Betonung auf dem „i“. Und es heißt „der Ceviche“. Wäre das geklärt.
Nun besorge ich etwas Kabeljau. Ich habe Glück und bekomme sogar noch Skrei, den Winter-Kabeljau. Den Fisch schneide ich in kleine Würfel. Die Fischwürfel marinieren 10 bis 15 Minuten in Zitronensaft. Den Fisch abtropfen lassen. Etwas Meersalz darüber. Das schmeckt mir ausgezeichnet. Etwas klein geschnittene Brunnenkresse , mit ihrer leichten Schärfe, wäre auch nicht schlecht dazu. Und viele andere Zutaten fallen mir da ein. In Lateinamerika kommen auch noch verschiedene Gemüse dazu. Rezepte finden sich genug im Netz.
Allerdings kann ich das zuhause so nicht auf den Tisch bringen. Da wird meine Frau nicht mitspielen. Fisch, noch dazu roh? Nein, wird sie sagen. Is mir wurscht, werde ich sagen. Aber ich muss natürlich noch was machen, was ihr schmeckt. Und so habe ich mir dann ein feines Dreierlei vom Kabeljau erdacht. Mit Ceviche und zweimal anständig gegartem Fisch. Und das gibt es demnächst. Und vielleicht schmeckt es ihr.
Mir ging es ähnlich bei der Suche im Netz, allerdings habe ich in Wien in der Spelunke ein Cerviche ohne Fisch mit Mango- und Avocadostückchen mit Chili gekostet … Offenbar wird Begriff in der Küche nicht nur bei Fisch verwendet. Geschmeckt hat es!