Kann man Pinkel selber machen? Und was ist Pinkel überhaupt! Und wer ist Charlie?
Die letzte Frage beantworte ich später. Ja, man kann Pinkel selber machen und, es ist eine Wurst, die in Oldenburg und um zu, zum Grünkohl gegessen wird.
Und warum soll man sie selber machen? Weil es Spaß macht und das gute Gefühl vermittelt, dass man etwas Besonderes geschaffen hat. Glaubt Ihr nicht? Doch, das ist so.
Dem Redakteur und der Fotografin einer großen deutschen Zeitschrift, sollte ich erzählen und zeigen, wie ich Pinkel selbst herstelle. Initiiert wurde das und unterstützt wurde ich von Helge, anerkannter Fachmann in der Pinkel-Produktion und aller Produkte rund um den traditionellen Oldenburger Grünkohl.
Und so standen wir beide eines Sonntagnachmittags, am Tag vor dem Termin, bei mir in der Küche und machten einen Probelauf.
Zunächst wogen wir die Zutaten ab. Helge hatte Rückenspeck, mageren Schweinebauch, Hafergrütze, Schweinedarm, Zwiebeln, Pökelsalz und Gewürze mitgebracht. Ich hatte, eine Waage, den Fleischwolf und einen Wurstfüller bereitgestellt. Und eine schöne Flasche kühlen Weißwein und alles was wir sonst noch so brauchten.
Doch bevor wir uns ans Werk machten, probierten wir noch hauchdünn abgeschnittene Scheiben vom Lardo, einem italienischen Speck, der mit Kräutern und Salz in Marmorbecken über 6 Monate fermentiert. Ein köstlicher, würziger, auf der Zunge schmelzender Genuss. Und die perfekte Grundlage für einen guten Korn aus meinen Eisgläsern.
Es war Sonntag, Leute. Da darf man sowas!
Vom Genuss erfreut, mit einem Glas Wein in Reichweite, machten wir uns endlich an die Arbeit.
Erst wurden das Fleisch, der Speck und die Zwiebeln durch den Fleischwolf gedreht.
Das verdiente einen Schluck Wein.
Nun haben wir Salz und Gewürze mit der Hafergrütze vermengt und dann unter die Fleischmasse gemischt. Noch nen Schluck. Es war Sonntag!
Alles in den Wurstfüller. Den Darm auf die Tülle jenes Gerätes gestülpt, einen Knoten an den Anfang gemacht und dann die Fleischmasse in den Darm gedrückt. Nicht zu fest. Als Alles drin ist, haben wir die Wurst abgedreht. Das heißt, wir haben im Abstand der gewünschten Wurstlänge, einfach den Darm gedreht. So entstehen die einzelnen Würste.
Zur Belohnung einen Schluck Wein.
Nun noch schnell räuchern. Bei 22 – 24 Grad für 8 – 12 Stunden in Buchenrauch. Meine Würste wanderten bei Helge in den Rauch.
Ein paar Tage später konnte ich sie dann mit leckerem Grünkohl verspeisen. Wer ihn selber machen will findet hier mein Rezept.
Wer sich die Prozedur sparen will, bestellt sie einfach fertig bei der Fleischerei-Monse.
Unser Fototermin wurde ein voller Erfolg. Wenn der Artikel im nächsten Herbst oder Winter erscheint, werde ich Euch rechtzeitig informieren.
Und wer ist nun mein Charlie? Weiß ich auch nicht. Nur, der Titel der Fernsehserie -Drei Engel für Charlie- kam mir in den Sinn, als ich meine drei selbst produzierten Würste so appetitlich vor mir sah. Auch wenn meine Würste sicherlich wesentlich fetter sind, als die drei Engel. Aber ebenso lecker. Und so musste ich den Beitrag so nennen. Drei Pinkel für Charlie.
Beste Reste
Zutaten für 2,5 Kg Wurst:
1,125 Kg Rückenspeck
0,625 Kg magerer Schweinebauch
0,375 Kg Zwiebeln
0,375 Kg Hafergrütze
45 Gramm Pökelsalz
5 Gramm fein gemahlener Pfeffer
5 Gramm geriebene Muskatnuss
3 Meter Schweinedarm
Lecker , lecker .. der Helge weiss halt was schmeckt im schoenen Ammerland